„Die Zukunft wartet auf uns“ – Sekundarschule begrüßte ihren neuen Schulleiter Olaf Kerper
Belecke – Ehrlich währt am längsten: „Ich wusste nicht, was Warstein wirklich ist“, bekannte Olaf Kerper, neuer Schulleiter der Sekundarschule Warstein, als er am Donnerstagnachmittag offiziell in sein Amt eingeführt wurde. Er habe in Paderborn studiert, wohne mit Frau und drei Kindern in Borchen, und in Ostwestfalen kümmere man sich eigentlich „nicht darum, was südlich ist“. Man wisse von einer Kirmes und sei sich der Wintersport-Angebote im Sauerland bewusst. „Aber ich fahre kein Karussell und laufe kein Ski.“ Und doch streckte er seine Fühler auf Anraten der Bezirksregierung in Richtung Warstein, genauer in Richtung Belecke aus, wo die Stelle des Schulleiters der Sekundarschule nach dem Weggang von Marcus Schiffer neu zu besetzen war. Wie er das mit einem Under-Cover-Besuch gemacht hat, das entlarvten die Schülerinnen und Schüler zur Freude der gesamten „Begrüßungsgesellschaft“ auf der Bühne der Neuen Aula. „Da war ganz viel Wahres dran“, attestierte der neue Chef den Schützlingen von Abteilungsleiter Rolf Häckel gute Recherche. Und stellte fest, dass die Anerkennung für die schauspielerischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler sogar noch zu toppen war. Und zwar musikalisch. Achtklässler Georgio La Farina setzte sich an den Flügel und spielte mal eben Queens „Bohemian Rhapsody“ herunter, ein Stück, „das er sich selbst beigebracht hat“, wie Olaf Kerper staunend hervorhob. Überwältigender Applaus war dem Musik-Talent sicher, was wie ein Fingerzeig für die Aussage wirkte, die Olaf Kerber an den Schlusspunkt seiner eigenen Ansprache gesetzt hatte: „Die Zukunft wartet auf uns!“
„Wir wollen uns als Schule schlauer und angepasster präsentieren.“ – Olaf Kerper
Olaf Kerper, Ein Kollege mit Charakter Bürgermeister, Dr. Thomas Schöne formulierte auch im Namen seiner für die Schulen zuständigen Verwaltungskollegen Josef Pieper und Beate Eickhoff seine Einschätzung, dass man gewiss „hervorragend“ zusammenarbeiten werde. „Ein echter Charakter, ein nahbarer Kollege“, befand Schöne zur Person Kerper. Und er verwies auf Erfolge der Schule in zehn Jahren ihres Bestehens: „Wir haben uns richtig gut entwickelt.“ Die Schulgemeinde zeige sich „lebendig und begeisterungsfähig“ mit engagierten Eltern. Allerdings müsse man sich bewusst sein, „dass sich die Sekundarschule am Markt behaupten muss“.
Dezernent Michael Okon-Gerling von der Bezirksregierung sah in Belecke ebenfalls ein „innovatives, belastbares und kreatives Kollegium“. Die Schule sei gewiss gut aufgestellt, müsse sich aber weiterentwickeln, „weil auch die Gesellschaft sich verändert“. Sein Rat an den neuen Leiter: „Gucken Sie sich einen Schwerpunkt aus und bündeln Sie Ihre Energie!“ Er sagte Olaf Kerper zu, diesen „nach Kräften zu unterstützen“. „Sie bringen alles mit, was man dafür benötigt.“
Den Spruch von Walter Whitman „Niemals war mehr Anfang als jetzt“ ließ Olaf Kerper (50) bei seiner eigenen Ansprache mit dem Beamer auf die Leinwand werfen. „Wir wollen uns als Schule schlauer und angepasster präsentieren“, kündigte er Veränderungen an.
Kleine Klassen sind ihm wichtig, und frischer Wind. „Unsere Klassenräume sollen entrümpelt werden“, sagte er. „Alles soll klarer werden.“ Dabei will er „das Gute bewahren“. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit der Stadt, angesichts von sieben Schulen „Profi in Sachen Schule“ sei. Sollte die Größe des Blumenstraußes Indiz für die Freude des Kollegiums über die Stellenbesetzung sein, dann steht es bestens um die Zusammenarbeit der Lehrerinnen und Lehrer mit dem neuen Chef. Als „Dienstältester“ übergab Werner Wimmer die Blumengrüße auf der Bühne und strahlte selbst Begeisterung aus. Er sei zwar im Rentenalter, „aber ich habe verlängert“. Mitarbeiten an der Zukunft ist auch sein Ding.
REINHOLD GROSSELOHMANN, Soester Anzeiger, 11.10.2024