Sozial kann ganz schön genial sein

Schüler im Kreis engagieren sich außerhalb ihrer Schulen und lernen fürs Leben

Im Bürgerzentrum wurde es ganz schön eng, als Lehrer und Schüler von „sozialgenial“-Schulen und viele andere Akteure, die diese Projekte mit Leben erfüllen, zu einer Zwischenbilanz zusammen kamen. Foto: dahm

Kreis Soest – Es ist ganz und gar nicht uncool, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, ganz im Gegenteil: Soziales Engagement kann ziemlich genial sein. Einen Eindruck davon, wie das aussehen kann, vermittelt ein Projekt, das genau diese Erkenntnis im Namen trägt: „sozialgenial“. Was und wer dahinter steckt, wurde jetzt im Bürgerzentrum „Alter Schlachthof“ deutlich.

Bundesweit initiiert und organisiert von der Stiftung Aktive Bürgerschaft und an ihren Standorten im Kreis Soest gefördert von der Volksbank Hellweg, machen Schüler an zahlreichen weiterführenden Schulen im Kreis (siehe Infokasten) aktiv mit bei einer breiten Palette von Projekten, die weit über den Rahmen des Unterrichts an ihrer Schule hinausgehen – und lernen dabei im wahrsten Sinne des Wortes viel fürs ganze Leben.

Beispiele gefällig? An der Sekundarschule in Warstein hat das Schülerparlament ein gewichtiges Wörtchen mitzureden bei der Gestaltung des schulischen Alltags und engagiert sich auch im Umfeld außerhalb der Schule. Am Hubertus-Schwartz-Berufskolleg in Soest gehen Schüler an Grundschulen und zeigen dort, wie sie sicher im Internet unterwegs sein können. Am Soester Convos-Gymnasium und an einigen anderen Schulen bildet Partner-Unternehmer Ralf Wischnewski Schulsanitäter aus, an der Clarenbachschule in Soest absolvieren die Schüler in der siebten Klasse Praktika in sozialen Einrichtungen – und an der Möhneseeschule in Körbecke sammeln die Jungen und Mädchen auf dem Sportplatz Müll.

Und das sind nur einige von noch viel mehr Projekten, von denen sowohl die Menschen außerhalb der Schulen, als auch die Schüler selber profitieren – auch noch lange nach ihrer Teilnahme an „sozialgenial“.

In drei moderierten Talkrunden auf der Bühne des Bürgerzentrums, wo erwachsene und fast erwachsene Beteiligte an dem „Service Learning Projekt“ über ihre Erfahrungen mit dem ehrenamtlichen Engagement berichteten, wurden die positiven Effekte der Projekte deutlich.

So beschrieb Gudula Schneider, Leiterin der Clarenbachschule, wie „groß viele Schüler“ nach den Praktika geworden seien, weil sie dabei viel über eigene Stärken gelernt hätten. Schülerin Julia Wetzel von der Warsteiner Sekundarschule lobte, dass das Schülerparlament tatsächlich die gesamte Stimmung an der Schule spürbar verbessert habe. Und bei Ralf Wischnewski sind ehemalige Schulsanitäter inzwischen sogar geschätzte Mitarbeiter im Unternehmen geworden.

Dass soziale „Skills“ nicht nur in der Schule, sondern später auch im Arbeitsleben wichtig sind, davon berichteten drei Vertreter von Unternehmen – alle drei waren heilfroh, dass mit „sozialgenial“ diese Kompetenz ganz praktisch Hauptfach ist.

Quelle: Soester Anzeiger, 17.03.2023